h40 2016

#germanlionhearts

Hat man sich vom „Jung-„ verabschiedet und mit dem tennistechnischen Status des Senioren angefreundet, wird alles leichter. Die glorifizierten Erinnerungen sind natürlich noch da, jedoch haben sie eher sagenhafte Bedeutung als sie denn als realistische Messlatte herangezogen werden. Der Bedarf seelischer Betreuung sinkt, man findet Wege mit den körperlichen Gebrechen umzugehen. Nach Schläger und Schuhen ist die Blackroll das dritte Utensil, das beim Packen der Tennistasche nicht fehlen darf. Das halbe Team begrüßt den Orthopäden des Vertrauens am Spielfeldrand, ein Danke lächelnd. Und Freunde mit physiotherapeutischer Grundausbildung steigen immens im Ansehen.

Die schöne neue Welt erlangter Reife verzichtet gänzlich auf Dramen. Wintertraining findet zum Beispiel an drei verschiedenen Tagen und in unterschiedlichen Hallen statt, aber funktioniert genauso wie das koordinierte, mannschaftsübergreifende Sommertraining. Die kombinierten Hüttenwochen werden per WhatsApp organisiert und vom Autor dieses Artikels mal abgesehen, haben alle trotzdem die Termine im Griff. Nebenbei haben wir etwas japanisch gelernt, höchstens einmal Jemanden in der Umkleidekabine eingeschlossen und auch nur eine einzige Person vergiftet – und das war nicht mal ein Gast. Mannschaftsaufstellungen ergeben sich quasi von selbst, knappe Spiele werden plötzlich gewonnen, Matchtiebreaks nicht, außer wenn es wirklich wichtig ist. Und am Ende wird gefeiert. Aufstieg und Klassenerhalt. Auf dem Weinfest.

Dabei mittedrin ein spanisches Chameleon. 36h vorher noch unbekannt, jetzt nicht nur „Coach of the Year“ sondern neben einem alten Mann mit Tennisschläger, einem Björn Borg Double mit Handy und einem imaginären Lineal auch noch Hautdarsteller einer Geschichte, die sich mit dem mir zur Verfügung stehenden Wortschatz nicht adäquat beschreiben lässt. Sicher ist aber, dass wir die nächsten 20 Jahre damit verbringen werden, die passenden Worte zu finden. Immer wieder.

Am Ende haben wir den Sprung in die Herren 40 geschafft, mit dem Klassenerhalt als I-Tüpfelchen. Mit Orthopäde, Blackroll und wahrscheinlich verschreibungspflichtiger Medikation, aber ohne Psychiater. Besser hätte Jahr 1 der neuen Zeitrechnung nicht laufen können.

Danke Jungs für eine unfassbare Saison mit einem unglaublichen Finale.

h40 2016kronberg


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