40I II

Mein Leben als Tennistourist

Der Blackberry (Ja, ich weiß, aber ich brauche Tasten, kein Touchscreen. Wie gesagt, ich bin 43 Jahre ALT.) blinkte:

          Whatsapp-Gruppe „Herren 40 numero uno!“: „Rizzi bei 4:4 böse umgeknickt. Vorbei. Thierry wir brauchen Dich hier.“

          Ich: „Schlechter Scherz!?“

          Whatsapp-Gruppe „Herren 40 numero uno!“: „Nein.“

          Ich: „Sch***: Bin unterwegs.“

Und so ließ ich den Restkaffee stehen, Thomas alleine in der Sonne sitzen, verabschiedete mich von meinem ruhigen Dasein als Tennistourist und sammelte die eingestaubten Schläger ein. Das epische Match (wie es später genannt wurde) von (Michael) Brassel fand statt, während ich den Asphalt gen Oberursel mit Gummispuren markierte. Und auch die 40 I hatte die Zeit genutzt: Normi (Schülein) und (Stephan) Schmidti hatten klare Siege eingefahren. Ich dufte immerhin live miterleben wie Danny (Kärcher) die Nerven und im 42. Aufschlagspiel der Saison seinen „zu-null“-Nimbus verlor, doch dann war es auch schon vorbei: Ein klarer 2. Satz und zwei verletzte Gegner später hieß es plötzlich 5:1 Hochheim. Also wirklich viel Tennis hatte der Tennistourist nicht gesehen, aber das Wetter war perfekt, der Kaffee in Oberursel vorzüglich und dass geplante Juxdoppel irgendwie ja auch eine touristische Attraktion. Theoretisch. Praktisch klingelte der Blackberry:

          Marc Waldschmidt: „Spielst Du jetzt Doppel? Wir könnten Dich nämlich hier gebrauchen.“

          Ich: „Äääähm“

Und so ließ ich den Restkaffee stehen, die 40 I alleine in der Sonne sitzen, verabschiedete mich von der frisch angefreundeten Aussicht auf bedeutungslose Aktivität, sammelte die frisch entstaubten Schläger wieder ein und folgte den Gummispuren auf dem Asphalt rückwärts gen Hochheim. Gerade angekommen durfte ich immerhin noch das letzte Aufschlagspiel von Andi (Wohlfart) genießen, mit dem er den wichtigen 3:3 Ausgleich sicherte.

Dann noch der nächste halbe Kaffee, etwas Sonnencreme und das war es dann mit dem Touristendasein. Das kürzeste Hölzchen hatte Marc (Waldschmidt) gezogen und während wir uns im zweiten Doppel noch gen Tiebreak des ersten Satzes quälten, hatten Jan (Thiersch) und Andi (Wohlfart) nebenan schon Punkt Nr. 4 besorgt. Ein Tiebreakversagen, einen Seitentausch und tatsächlich unser erstes Break später, hatten Marc (Schechter) und Kersten (Oberländer) unter tosendem Jubel den Gesamtsieg eingetütet. Und da mittlerweile auch die 40 I zugegen war, schauten plötzlich ALLE mir, dem Tennistouristen bei meinen bemitleidenswerten versuchen zu das Bällchen ab und an mal über das Schnürchen zu schubsen. Verrückte Welt.

Und natürlich ging es über die volle Distanz. Und natürlich ging auch der zweite Tiebreak in die falsche Richtung. Und natürlich fand jetzt nicht jeder meinen Tagesverlauf unwitzig. Was soll ich sagen? Ich habe alles gegeben, auf zwei Anlagen sehr wenig Tennis gesehen und viel halbe Kaffee getrunken, habe den Weg nach Oberursel markiert und bin etwas brauner geworden. Ich habe nichts geleistet, doch irgendwie zwei Mal dazugehört und am Ende war es ein grossartiger Tag. Ach und dann habe ich mit einem Colahefe in der Hand dann doch noch etwas Tennis geguckt. Der 40 III sei Dank. Allen anderen auch.

Tja, so läuft es manchmal als Tennistourist, aber ich werde der Sache eine neue Chance geben. Vielleicht ist es ja noch nicht alle aufgefallen, aber die 40 I spielt nach 3 Siegen zum Auftakt ganz oben in der Hessenliga mit und die 40 II hat in der Verbandsliga ebenfalls 3 Mal gewonnen. Das ist mehr als bemerkenswert. Mein nächster Einsatz als Tourist wird daher der 11.06. Ich weiß noch nicht, ob ich mir die 40 I zu Haus gegen die SG Arheiligen oder die 40 II beim Offenbacher TC anschauen werde, aber sicherheitshalber gebe ich vorab die Strecke zwischen den beiden Anlagen mal ins Navi ein. Als Tennistourist weiß man ja nie.

 40I II

 

 


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